Hier finden Sie weitere Informationen zur Teilzeitausbildung . Klicken Sie auf die Überschriften, um die gewünschten Erläuterungen angezeigt zu bekommen:
Rahmenbedingungen
"Die Ausbildung in Teilzeit ist grundsätzlich in allen anerkannten Berufen des dualen Ausbildungssystems möglich und für diese Bereiche im § 8 BBiG und § 27 der Handwerksordnung verankert.
Die Möglichkeit der Teilzeitberufsausbildung besteht unter Umständen auch in schulischen Ausbildungsbereichen - dies ist dann abhängig von den Angeboten der Schulen und Fachseminare. "
- Für Mütter und Väter, die aufgrund ihrer erzieherischen Aufgaben eine Vollzeitausbildung nicht beginnen oder beenden können.
- Für Frauen und Männer, die Angehörige pflegen und deshalb zeitlich eingeschränkt sind.
- Für Frauen und Männer, die aus wichtigen persönlichen Gründen, bspw. aus gesundheitlichen Gründen, die Vollzeitausbildung nicht stemmen können.
Die Dauer der Ausbildung bleibt grundsätzlich gleich.
Ausnahme: Sinkt die wöchentliche Ausbildungszeit unter 25 Stunden, verlängert sich die Ausbildungsdauer je nach Einzelfall um ein halbes oder ein ganzes Jahr.
"Es bestehen zwei Modelle:
Teilzeitausbildung ohne Verlängerung der Ausbildungszeit
Die Ausbildungszeit beträgt einschließlich des Berufsschulunterrichtes mind. 25 Wochenstunden. Teilzeit ist in diesem Fall jede Stundenzahl, die nicht der Vollzeit entspricht, d. h. die wöchentliche Stundenzahl könnte 30, aber auch über 30 Stunden umfassen.
Teilzeitausbildung mit Verlängerung der Ausbildungszeit
Die wöchentliche Ausbildungszeit umfasst einschließlich des Berufsschulunterrichtes zwischen 25 Stunden und mindestens 20 Stunden. "
Der Berufsschulunterricht wird in Vollzeit absolviert. Er ist dementsprechend von der Kürzung nicht berührt.
Die Ausbildungsvergütung wird auch bei der Teilzeitausbildung gewährt. Es besteht die Möglichkeit, diese entsprechend der Stundenzahl zu reduzieren. Dies ist eine Möglichkeit, keine Pflicht - bedenken Sie bitte, dass insbesondere Mütter und Väter in der Regel mit den Kindern im eigenen Haushalt leben und finanzielle Verpflichtungen haben.
- Familienfreundliche Arbeitszeiten sind harte Standortfaktoren, die Mitarbeitende an Ihr Unternehmen binden. ·
- Ein Betrieb, der in Teilzeit ausbildet, erfährt einen Imagegewinn und eine Aufwertung als familienfreundliches Unternehmen.
- Teilzeitauszubildende zeigen eine hohe Bindung und Zufriedenheit im Betrieb, weil sie Familienpflichten und Ausbildung besser vereinbaren können.
- Teilzeitauszubildende erhöhen das Ausbildungspotenzial und tragen zur Fachkräftesicherung bei.
- Betriebe bestätigen eine hohe Motivation und Zuverlässigkeit sowie oft auch bessere Prüfungserfolge bei Auszubildenden in Teilzeit.
- ein bestehendes Ausbildungsverhältnis kann trotz Elternschaft oder der Pflege von Angehörigen weitergeführt werden.
Zugegeben: Die Teilzeitausbildung betrifft nicht die große Masse. Aber mit jedem Ausbildungsverhältnis in Teilzeit investieren Sie in die Zukunft von mindestens zwei Menschen (Elternteil und Kind) und tragen so zur Verringerung von generationenübergreifenden Armutslagen bei. Und Sie gehen gleichzeitig gegen die Jugendarbeitslosigkeit an.
"Erfahrungen zeigen, dass Teilzeitausbildende oft bessere Leistungen bringen als Vollzeitauszubildende - die Kürzung wirkt sich nicht negativ aus.
Und Studien und Auswertungen von Teilzeitausbildungen zeigen, dass die Fehlzeiten nicht höher sind als bei Vollzeitauszubildenden. "
Umsetzung
- · Besprechen Sie mit Ihrer/Ihrem Teilzeitauszubildenden die Arbeitszeiten und legen sie fest - planen Sie nicht zu eng, um Stress zu vermeiden.
- · Füllen Sie den normalen Vertrag aus und halten Sie die Besonderheit der Teilzeitvariante im Vertrag fest. Musterverträge finden Sie im Anhang.
- · der Ausbildungsrahmenplan muss angepasst werden, d. h. alle Inhalte müssen Berücksichtigung während der Ausbildung haben.
Eine Teilnahme an zwei Tagen in der Berufsschule (jeweils für acht Stunden) kann nicht gekürzt werden, auch nicht während einer Teilzeitberufsausbildung. Das Stundenkontingent für die restlichen verbleibenden Tage im Betrieb, kann individuell, je nach Betreuungszeiten, vereinbart werden. Nach zwei Jahren erfolgt auch während einer Teilzeitberufsausbildung eine Zwischenprüfung, bevor im dritten Lehrjahr eine Gesellenprüfung erfolgt. Während einer Teilzeitberufsausbildung gelten ähnliche Regelungen wie bei einer Vollzeitausbildung, d. h. sind Azubis sehr gut, können entsprechend Prüfungen vorgezogen werden, anderenfalls sind auch externe Prüfungen möglich, wenn "besondere Situationen" vorliegen und ebenfalls kann eine Ausbildung in Teilzeit verlängert werden, um bessere Abschlussprüfungen zu erreichen. In beiderlei Hinsicht sind die Leistungen in der Berufsschule und im Betrieb zu berücksichtigen.
Die Verkürzung der Ausbildung bezieht auf die Gesamtdauer und kann aus bestimmten Gründen, z. B. bei geleisteten Ausbildungszeiten, höheren Schulabschlüssen oder guten Leistungen, beantragt werden. Diese Möglichkeit besteht auch, wenn die Ausbildung in Teilzeit absolviert wird.
Vernetzung
- den Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Ihrer zuständigen Agentur für Arbeit
- den Beauftragten für Chancengleichheit Ihres zuständigen Jobcenters
- die Ausbildungsberater*innen Ihrer jeweils zuständigen Stelle. Dies ist - je nach Ausbildungsberuf - beispielsweise die Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer, Landwirtschaftskammer, eine Kammer der freien Berufe oder eine zuständige Stelle des öffentlichen Dienstes.
weiterführende links
https://www.bmbf.de/pub/Jobstarter_Praxis_Band_7.pdf https://www.jobstarter.de/ausbildung-in-teilzeit https://www3.arbeitsagentur.de/web/content/DE/dienststellen/rdbw/stuttgart/Agentur/Detail/index.htm?dfContentId=L6019022DSTBAI526764 https://www3.arbeitsagentur.de/web/wcm/idc/groups/public/documents/webdatei/mdaw/mdyy/~edisp/l6019022dstbai422364.pdf https://www.wuppertal.ihk24.de/aus_weiterbildung/Ausbildung/Ausbildung-A-Z/Teilzeitausbildung/3456640